Eine Erfolgsgeschichte aus der EU-Forschung


Die Europäische Kommission stellt über "Rahmenprogramme für Forschung und technologische Entwicklung" Fördertöpfe zur Verfügung, z. B. zur Unterstützung der Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Cloud-Marktes und einer Vielzahl von Diensten. Dieser Artikel gibt einen Einblick in den Kontext der europäischen Forschungs- und Innovationsprojekte und hebt nützliche EU-weite Dienste wie CORDIS hervor.

 

Erfolgreiche Verknüpfung von EU Forschungsergebnissen

Seit 1984 stellt die Europäische Kommission über die "Rahmenprogramme für Forschung und technologische Entwicklung" ausgiebige Finanzierungspools zur Verfügung und investiert in großem Maße in grenzüberschreitende Forschung und Entwicklung. Durch die aktive Finanzierung wird und wurde in den vergangenen Jahren eine gute Grundlage für eine wettbewerbsfähige europäische Wirtschaft gelegt, die auch darauf abzielt, dem EU-Bürgern direkten Nutzen zubringen. Alles begann mit dem Rahmenprogramm "FP1" entwickelte sich weiter bis hin zum FP7 und wurde dann von 8. Programm namens "Horizont 2020" abgelöst. Im Laufe der vergangenen 40 Jahre investierte die EU mehr als 120,7 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung.

 

Kennen Sie schon den Forschungs- und Entwicklungsinformationsdienst der Europäischen Gemeinschaft?
Sie können auf CORDIS nach allen EU-Forschungsprojekten suchen - von 1990 bis zur heutigen Spitzenforschung.

 

Die digitale Zukunft Europas zusammen gestalten

Ein tolles Beispiel für das Engagement der Europäischen Kommission ist die Entwicklung des heutigen Cloud-Markts und der kontinuierlich zunehmende Bedarf der Kunden. Als Verbraucher ist man auf Firmen angewiesen und es wird zunehmend schwieriger, sich im Cloud-Ökosystem zurechtzufinden und dies zu verstehen. Außerhalb der bekannten Branchengiganten (Hyperscaler) - Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud Plattform - bleibt der Cloud-Markt für viele ein Rätsel und die meisten wissen gar nicht, wie Anstrengungen die EU zur Gestaltung eines wettbewerbsfähigen Cloud-Marktes auf sich nimmt und maßgeblich zur Diversität von Plattform und anderen Cloud Diensten beiträgt.

 

EU-Forschungsergebnis: MiCADOscale

Ein kleiner Teil des oben genannten Budgets finanzierte von 2017 bis 2019 das "COLA-Projekt" (70 % EU-Förderung & 30 % eigene Investments der teilnehmenden Firmen). Projekt COLA, die erfolgreiche Horizont 2020 Innovation Action entwickelte ein neuartiges System zur unabhängigen Bereitstellung, Skalierung und Orchestrierung von Cloud-Ressourcen mit erweiterten Sicherheitsmerkmalen, die erstmals auf der Ebene der Anwendungen implementiert werden können.

Mit anderen Worten: Mit MiCADOscale können Sie einfach benutzerdefinierte Richtlinien hinzufügen, die Skalierbarkeit, Sicherheit und Überwachung der gewünschten Anwendungsinfrastruktur beschreiben. Das Framework basiert auf OASIS TOSCA, bietet sieben verschiedene Cloud-Adapter und nutzt bestehende Best-Practice-Technologien, wie Kubernetes, Terraform, Docker, Prometheus, Occopus...

MiCADOscale & related components

Klingt nach einem ausgefallenen Werkzeug für Entwickler und Nerds, aber wie genau profitiert ein EU-Bürger von diesem Ergebnis?
Lassen Sie uns einen Blick auf das ASCLEPIOS und DIGITbrain Projekt werfen!

Offener Zugriff zu europäischen Forschungsergebnissen

Fast jedes EU-finanzierte Projekt und jede Aktion hat die Verpflichtung, ihre Ergebnisse den EU-Bürgern und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, d.h. die Arbeit und Ergebnisse zu dokumentieren und diese adäquat zu präsentieren. Geschäftsgeheimnisse, geistiges Eigentum und andere sensible Daten und Ergebnisse werden auch im Rahmen der EU-Forschung aktiv geschützt. Desto trotz sind die meisten Ergebnisse frei zugänglich und nutzbar, wie MiCADOscale. Die Anwendbarkeit der Ergebnisse ist nicht immer selbsterklärend und einige Ergebnisse einfach keine "einfach zu handhabende Einzellösung". So MiCADOscale, es ist eine Open-Source Technologie und alle benötigten Informationen und Daten, z.B. auch Trainings und Tutorials, zur Nutzung des Frameworks stehen zur Verfügung. Aber um den EU-Bürgern die wirklichen Vorteile zu vermitteln, muss das System mit einer anderen Anwendungen kombiniert werden.

 

Forschung bedeutet, die richtigen Puzzleteile zusammenzusetzen

In der Wissenschaft geht um das große Ganze. Die COLA Projekt Ergebnisse und Erkenntnisse werden zurzeit in zwei H2020-Projekten eingesetzt und MiCADOscale löst hier allgemeine Cloud-Probleme, wie die Cloud-Portabilität von Anwendungen. Der modulare Aufbau des Systems ermöglichte es den Projekten, sicherheitskritische Anforderungen zu gewährleisten, wie Datenschutz und Zugriffsrechte auf medizinische Patientendaten. Durch den Einsatz von MiCADOscale war es möglich, die höheren Sicherheits- und Compliance-Vorschriften zu erfüllen, was mit einem anderen ähnlichen System, z.B. Kubernetes als Einzellösung oder einer anderen Komponente von MiCADOscale nicht möglich gewesen wäre.

ASCLEPIOS Projekt 12/2018 - 11/2021

Ziel des ASCLEPIOS Projektes ist die Entwicklung eines Cloud-basierten eHealth-Systems, das die Privatsphäre der Nutzer aktiv schützt. Das MiCADOscale-System wird verwendet, um die Bereitstellung, die ASCLEPIOS-Demonstrator-Anwendungen und die ASCLEPIOS-Dienste zu vereinfachen. Dies ermöglicht die Automatisierung jeglicher Installationsprozesse der Demonstratoren in unterschiedlichen Cloud Infrastrukturen. Neben der automatisierten Bereitstellung übernimmt MiCADOscale die Überwachung, Orchestrierung, Skalierung und die Einhaltung von Compliance-Vorschriften der Demonstratoren, die speziellen Anforderungen der Anwendungen aus dem Gesundheitswesen, sowie einen vorher festgelegten Satz ASCLEPIOS Sicherheitsfunktionen. Im Laufe des ASCLEPIOS-Projekts wird das MiCADOscale System erweitert, um Anwendungen in TEEs (Trusted Execution Environments, wie Intel SGX) bereitzustellen und zu verwalten.

DIGITbrain Projekt 07/2020 - 12/2023

Das DIGITbrain Projekt zielt darauf ab, das "Digitale Produkt Gehirn" zu kreieren, um die Entwicklung von verteilten und lokalisierten Fertigungsdienstleistungsmodellen (z.B. "Manufacturing as a Service") voran zutreiben und wird zur Demokratisierung des Zugriffs auf fortschrittliche digitale Lösungen auf dem europäischen Markt beitragen. Das innovative Leistungsmodell „MaaS“ birgt viele Möglichkeiten für Produzenten, Hersteller, Ingenieure und Unternehmer, aber es warten noch vielen technische, betriebliche, kommerzielle und rechtliche Fragen darauf beantwortet zu werden.

Über 20 Experimente, die öffentlich ausgeschrieben werden

Das DIGITbrain Projekt und seine Partner werden sich den oben-genannten Herausforderungen stellen, indem sie über 20 MaaS Experimente durchführen werden und gezielt europäische DIHs bei der Adaption der neuen MaaS-Dienste in ihrem regionalen Netzwerk aktiv unterstützen. In DIGITbrain werden mehrere Ergebnisse von EU-finanzierten Projekten zusammengeführt und weiterentwickelt. Auch das MiCADOscale System wird im Rahmen des DIGITbrain Projektes weiterentwickelt. Geplant ist die Erweiterung des Systems für IoT (Internet of Things) und IIoT (Industrial IoT), d.h. Edge- und Fog-Orchestrierung in Fabriken (Bereitstellung, Überwachung und Zugriff auf entfernte Geräte wie Sensoren, IoT-Geräte, Edge-/Fog-Knoten).

 

Erster Open Call startet am 31. März 2021!

European Research funded by

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Zahnräder der EU Forschung

Das in dem Artikel hervorgehobene System MiCADOscale ist nur ein Beispiel für EU-finanzierte Technologiekomponenten – diese Komponenten aus früheren Projekte, werden in Folgeprojekten wie DIGITbrain zusammengeführt, um den "wahren Mehrwert" für EU-Bürger zu maximieren. Denn jedes europäische Unternehmen, jeder Bürger und jede Idee sollte in der Lage sein, von der EU-Forschung zu profitieren - ohne unglaublich hohe Summen für Innovationen zu zahlen, die im schlimmsten Fall bedrohlich für die eigene Existenz werden könnte.

Getrieben durch unseren Wunsch, Ergebnisse aus der Forschung nachhaltig einzuführen und das zu erschwinglichen Kosten, beteiligen wir uns seit 2013 an Forschungs- und Innovationsmaßnahmen. Es geht nicht darum, Wissen für unser internes Team zu horten, sondern für uns ist es wichtiger, Start-ups, KMUs, Firmen und Unternehmen mit zuverlässigen und erschwinglichen Innovationen auszustatten.

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